Aktuelle Meldung 16.06.05 | zurück [Archiv] weiter | ||||
Abwasserentsorgung / Abwasserbehandlungsanlagen / Verfahrenstechnik
Umbau und Erweiterung der Kläranlage Eversen |
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Nach einem Ideenwettbewerb zwischen 3 Ingenieurbüros beauftragte die Stadtwerke Bergen GmbH das Planungsbüro Wittig im Februar 2003 mit der Planung und Bauleitung für den Umbau der Kläranlage in Eversen. | |||||
Die Anlage wurde in ihren Ursprüngen 1972 erstellt und 1988 nach dem
Nordenskjöld-Verfahren umgebaut. Sie war zu diesem Zeitpunkt
für eine Anschlussgröße von 6.000 Einwohnergleichwerten bei weitgehender Nitrifikation ausgelegt. Eine der Besonderheiten dieser
Anlage war die Belebung, die in Form eines Erdbeckens, ausgekleidet mit einer Kunststoffdichtungsfolie, erbaut wurde.
Der Lufteintrag erfolgte über Pendelbelüfter.
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Die Ausgangssituation | |||
Mit dem Umbau, der 2004 begann und inzwischen
abgeschlossen ist, galt es gleich mehrere Aufgaben zu erfüllen:
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Aufgabenstellung | |||
Zum Zeitpunkt der Planung war klar, dass der Umbau bei laufendem
Abwasserbetrieb erfolgen muss. Weiterhin wünschte der Auftraggeber, die vorhandene
Bausubstanz der Anlage soweit wie möglich zu nutzen. Durch diese Randbedingungen ergaben sich eine Menge zu lösende Aufgaben.
Beispielsweise konnte das neue Nachklärbecken auf dem Gelände nur so angeordnet werden, dass es über 100 m entfernt und ca. 4,5 m tiefer als der Ablauf des "Belebungsbeckens 1" liegt. Das vorhandene Gebäude der mechanischen Vorreinigung war schon für einen neuen Rechen recht klein und für einen Sandwaschklassierer war erst recht kein Platz. Aber auch in anderen Bereichen waren Probleme zu lösen. Wir haben für das eingangs geschilderte Erdbecken überlegt, die sanierungsbedürftigen Pendelbelüfter gegen eine feinblasige Druckbelüftung zu tauschen. Wie aber legt man die Belüftung und Umwälzung aus, wenn das Erdbecken die Grundform eines unregelmäßigen Trapezes hat? |
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Randbedingungen | |||
Aus mehreren vorgelegten Alternativlösungen entschied sich der Auftraggeber für folgendes Konzept:
Das vorhandene Erdbecken ist mit Winkelstützen umfasst und erhöht worden. In diesem Bereich wurde eine Kunststoffdichtungsfolie neu angeschweißt. Damit ist das Volumen von rd. 1.900 auf rd. 2.400 m³ vergrößert worden (für 6.000 EW). Außerdem ist in diesem Becken mit innen liegenden Winkelstützelementen eine Abtrennung zwischen Kontaktbereich und Belebungsbecken erzielt worden. Zum Herausheben der feinblasigen Druckbelüftung sowie zur Wartung der Rührwerke sind drei Brücken mit einer Spannweite von jeweils 30,00 m installiert worden. Zur Drucklufterzeugung für die Belüftung sind drei neue Drehkolbengebläse vorgesehen, die in einem neu erstellten Gebäude neben dem Belebungsbecken installiert sind. Bei der Überschreitung der Anschlussgröße von 6.000 Einwohnergleichwerten wird ein noch aus der Anfangszeit der Kläranlage stammender Oxidationsgraben genutzt. |
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Lösungskonzept | |||
Das Abschlagen von hydraulischen Spitzen ist nach dem Umbau des ehemaligen
Schlammbeckens zu einem Pufferbecken jetzt möglich geworden. Alle anderen Anlagenteile sind mit diesem Umbau von vornherein auf
eine Anschlussgröße von 8.000 Einwohnergleichwerten ausgelegt. Das betrifft
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Auslegung der Anlage auf 8000 EW | |||
Die Schlammbehandlung
Der auf der Kläranlage Eversen anfallende Überschussschlamm wird vor Ort eingedickt, um dann im neu zu bauenden Schlammstapelbehälter gelagert zu werden. Aufgrund der Platzprobleme haben wir uns zu folgender Lösung entschieden: ![]()
Mit dem Umbau der Kläranlage Eversen ist es uns gelungen, trotz der beengten Platzverhältnisse und mit Nutzung der vorhandenen Bausubstanz eine Erweiterung und Sanierung der Anlage im großen Maßstab durchzuführen. Wie gesagt, alles im laufenden Kläranlagenbetrieb. Das unter diesen erschwerten Bedingungen dieses Projekt so positiv verlaufen ist, verdanken wir der überaus guten Zusammenarbeit aller Beteiligten. | ![]() |
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