Aktuelle Meldung 24.02.05     zurück  [Archiv]  weiter

Aus unseren Projekten - Industriebau / Betontechnologie
Fugenlose Sohlplatte aus Stahlfaserbeton der MA Nentzelsrode
 
Neue Wege in der Betontechnologie
 
Das Gebäude der mechanischen Abfallaufbereitungsanlage (MA) Nentzelsrode, Bauherr ist die REMONDIS GmbH und CO.KG, Region Nord, besteht im Wesentlichen aus zwei, an einer Brandwand gespiegelten Hallen gleicher Größe. Der Unterschied wird in der Nutzung deutlich: Eine Hälfte wird als Anlieferhalle (BxL=42x60 m) für Restmüll und die andere als Maschinenhalle (BxL=42x60 m) errichtet.
 
Das statische Konzept der Sohlplatten (Maße) berücksichtigt neben den zu erwartenden Belastungen auch den Zeitfaktor. Auf Grund der extrem kurzen Bauzeit ist von Anfang an für die Maschinenhalle ein mit Stahlfasern bewehrter Straßenbeton gerechnet und ausgeschrieben worden. Nachteil dieser Ausführung sind die zusätzlich erforderlichen Schnittfugen in der Oberfläche der Sohlplatte, ca. 660 m, die ein unkontrolliertes Reißen verhindern sollen.
Maschinenhalle, MA Nentzelsrode
Maschinenhalle, MA Nentzelsrode
Betonierung der Sohlplatte
Betonierung der Sohlplatte

Die Anlieferhalle erhielt nicht zuletzt durch die erforderliche Rissbreitenbegrenzung eine konventionell bewehrte Betonplatte mit 620 m³ Volumen. Auf beiden Böden ist zusätzlich eine Hartstoffschicht in die Frischbetonoberfläche eingearbeitet.
 

Ursprüngliches Konzept
Während der Bauausführung, die Stahlhalle ist vor der Betonsohle errichtet worden, ist die Baufirma HABAU mit dem Vorschlag einer neuen Ausführungsart der Sohlplatte für die Maschinenhalle an den Bauherrn herangetreten. Das patentierte Verfahren kann die Betonsohle als Stahlfaserbeton fugenlos herstellen.
Stahlfasern
Stahlfasern
Stahlfaserbeton mit Noppenbahn
Stahlfaserbeton mit gelochter Noppenbahn

Nach genauer Prüfung stimmten das Planungsbüro Wittig und das beteiligte Statikbüro Dobberkau der Ausführung zu.
Innerhalb von 24 Stunden ist in der geschlossenen Maschinenhalle die Sohlplatte mit 477 m³ komplett und ohne Betonpumpe betoniert worden. Kurz vor Einbringen des Stahlfaserbetons wurde abschnittsweise auf dem Planum der Bodenplatte die vom neuen Verfahren vorgesehene gelochte Kunststoffnoppenbahn verlegt (siehe Bild oben).

Durch Anwendung dieses neuen Herstellungsverfahrens ergab sich als Vorteil nicht nur eine durchgehende fugenlose Bodenplatte, vor allem die Bauzeit konnte durch den Wegfall der Fugenherstellung verkürzt werden.

Fugenlose Bodenplatte
aus Stahlfaserbeton


© Planungsbüro Wittig - www.pla-wi.de zurück  [Archiv]  weiter