Aktuelle Meldung 13.11.06 zurück  [Archiv]  weiter

Abwasserentsorgung, Kläranlagen
Klärwerk Celle: Neubau eines Gasspeichers
-Celles größte Konservendose-
 
Auf dem Klärwerk Celle ist ein neuer Gasspeicher entstanden. Der Neubau ersetzt zwei bestehende Niederdruckgasspeicher aus den Jahren 1960 und 1967 mit einem Volumen von 300 m³ bzw. 600 m³. Diese Gasbehälter wurden bereits (1987/1988) einmal saniert und eine weitere Reparatur dieser Behälter war nicht mehr wirtschaftlich. Außerdem verfügten die Behälter über eine zu beheizende Wasservorlage, was zusätzliche Betriebskosten verursachte. Hinzu kam, dass die alten Gasbehälter nur einen Überdruck von 20 mbar erreichten, der zum Betreiben der Blockheizkraftwerke nicht ausreichend war. Daher erschien es langfristig sinnvoll, diese Gasbehälter gegen einen neuen Niederdruck-gasbehälter auszutauschen.

 
Auftraggeber:
Stadt Celle
Ausführende Baufirmen:
Fa. Eisenbau, Heilbronn
Fa. Carl Schumacher, Wolfenbüttel
Planung und Bauleitung:
Planungsbüro Wittig
Durch den Neubau eines Niederdruckgasspeichers ist das Klärwerk Celle zukünftig in der Lage, seine Blockheizkraftwerke ohne weitere Verdichterstation und Druckerhöhung zu betreiben. Der neu gebaute Niederdruck-Ballastscheiben-Gasspeicher besitzt ein Nennvolumen von 1.200 m³ bei einem Durchmesser von 14 m und einer Höhe des Zylindermantels von 10 m. Der Betriebsdruck dieses Gasspeichers wird über eine Ballastscheibe auf konstant 30 mbar gehalten. Durch Erhöhung der Gewichte auf der Ballastscheibe im Inneren des Behälters ist eine Steigerung auf 45 mbar möglich.
 

Gasbehälter im Bauzustand

Ballastscheibe des Gasbehälters

 
Der Behälter selbst besteht aus 5 mm starken Stahlblechplatten (6 m x 2 m), die vor Ort verschweißt werden. Auch der Behälterboden sowie das Dach des Behälters bestehen aus verschweißten Stahlsegmenten. Insgesamt wurden ca. 36 t Stahl verbaut und rd. 2,5 km Schweißnähte "gebraten". Neben dem baurechtlichen Genehmigungsverfahren wurde vom Planungsbüro Wittig auch eine BImSch-Anzeige beim Gewerbeaufsichtsamt Celle und ein wasserrechtlicher Antrag beim Landkreis Celle gestellt. Ein besonders interessantes Detail ergibt sich aus der Statik des leeren Gasometers bei am Boden befindlicher Ballastscheibe. Für diesen Lastfall besteht für den relativ leichten Gasometer (30 t) eine 2,7-fache Sicherheit gegen Kippen, aufgrund des Windruckes auf den Mantel und des Sogmomentes. Insofern ist das Planungsbüro Wittig beruhigt, dass der neue Gasometer auf dem Klärwerk Celle voraussichtlich nicht umkippen wird.
 
Die Lieferung und Montage des Gasbehälters erfolgte durch die Firma Eisenbau Heilbronn, die laut Referenzliste bereits weit über 1.000 Gasbehälter erstellt hat. Die Tiefbauarbeiten, Stahlbetonbodenplatte für den Gasbehälter und der Kondensatvorschacht, wurden von der Firma Carl Schumacher aus Wolfenbüttel fach- und termingerecht ausgeführt. Die Gesamtkosten für den Niederdruckgasspeicher, die Bodenplatte, den Kondensatschacht, das Kondensatpumpwerk, die Schalttechnik, die neue Gaszuleitung, die Neugestaltung der Außenanlagen und die kompletten Planungs- und Genehmigungskosten betrugen ca. 400.000,00 € brutto.
 
Apropos Konservendose, der Inhalt der "Celler Konservendose" entspricht ca. 1,6 Mio. echten Konservendosen á 750 ml.
 
PS

© Planungsbüro Wittig - www.pla-wi.de - Föhrenweg 18, 29308 Winsen (Aller), 0 51 43 / 98 56 - 0 zurück  [Archiv]  weiter