Aktuelle Meldung 09.05.06 zurück  [Archiv]  weiter

Kanalsanierung, Abwasserentsorgung
Kanalsanierung in Winsen (Aller) mit lichthärtendem Glasfaserliner
 
Die Abwasserentsorgung Südheide GmbH sanierte im Zuge des 6. Bauabschnittes der Schmutzwasserkanalsanierung in der Gemeinde Winsen (Aller) den Schmutzwasserkanal in der Allerstraße einschließlich der Schächte und Hausanschlussleitungen. Im Hauptkanal kam das Renovierungsverfahren mittels lichthärtender Schlauchliner nach dem Berolina-Liner-Verfahren zum Einsatz. Ausführende Baufirma war die Arkil Inpipe GmbH aus Hannover. Die Inliner wurden Ende Dezember 2005 eingebaut. Die gesamte planerische Betreuung dieser Kanalsanierungsmaßnahme bis hin zur Bauleitung übernahm das Planungsbüro Wittig.
 
Projektleiter:
Volker Tewes
In der Allerstraße liegt das letzte SW-Kanalteilstück vor dem Hauptpumpwerk zur Kläranlage Winsen. In Spitzenzeiten fließen durch diesen Kanalabschnitt pro Sekunde 73 l Abwasser, der somit einen Hauptnerv des Winser Abwassersystems darstellt. Dieser Wert wird besonders bei Hochwasser der Aller (und Starkregenereignissen) errreicht und ist auf Undichtigkeiten des Kanals zurückzuführen. Dementsprechend war das Schadensbild geprägt von undichten Rohrverbindungen und Rissen im Rohr.
 
Spitzenabfluss
Allerstraße: 73 l/s

Lichtaushärtender Glasfaserliner (Berolina-Liner)

Lampenzug / UVA-Lichtquelle

Startphase der Inliner-Aushärtung

Abgeschnittenes Endstück des ausgehärteten Berolina-Liners mit Packer

 
Den Zuschlag für die Sanierung erhielt die Arkil Inpipe GmbH aus Hannover mit dem Berolina-Liner-Verfahren. Dieses Verfahren basiert auf einem aus überlappenden Glasfasermatten gebildeten Schlauch, der gemäß den Rohrabmessungen vorproduziert und mit einem UV-Licht-reaktiven ungesättigten Polyesterharz getränkt wird. Da das lichtreaktive Harz auch auf den UV-Anteil der Sonneneinstrahlung durch schnelle Aushärtung reagiert, wurden die Liner lichtdicht verpackt zur Baustelle transportiert. Nach dem zügigen Einziehen der Inliner wurden sie mit Druckluft im Kanal aufgestellt. Nach Ablassen des Druckes wurde der Lampenzug bzw. die nennweitenbezogene UVA-Lichtquelle in den GFK-Schlauchliner eingeführt und der Schlauch wieder mit Druckluft beaufschlagt. Die Schlauchenden wurden mittels Packern verschlossen. Für den Aushärtungsprozess zog man dann den gezündeten Zug unter kontrollierten Verhältnissen mit an den Durchmesser angepasster Vortriebsgeschwindigkeit per Seil durch den auszuhärtenden Schlauch. Am Ende stand ein ausgehärteter Liner mit einer Wanddicke von 5mm.
 
Berolina-Liner-Verfahren: Inlineraushärtung mittels UV-Licht
Im Auftrag der Gemeinde Winsen sanierte die Baufirma ebenfalls mit diesem Verfahren parallel den Regenwasserkanal in der benachbarten Kirchstraße. Mit dieser Bündelung konnten die Sanierungsmaßnahmen optimiert werden.
 
Parallele Sanierung RW-Kanal Kirchstraße
Insgesamt wurden im Schmutzwasserkanal rund 500 m Berolina-Inliner in den Durchmessern DN 300 und DN 200 installiert, im Regenwasserkanal waren dies rund 170 m im Durchmesser DN 300.
"Ein in seinen Bauabläufen sehr sauberes und vor allem sehr schnelles Bauverfahren für die Kanalsanierung", so bewertete Projektleiter Volker Tewes, zertifizierter Kanalsanierungsberater, begeistert dieses Sanierungsverfahren.
 

© Planungsbüro Wittig - www.pla-wi.de - Föhrenweg 18, 29308 Winsen (Aller), 0 51 43 / 98 56 - 0 zurück  [Archiv]  weiter